Die gesetzliche Krankenversicherung

Mit über 70 Millionen Menschen ist die Mehrheit der Deutschen gesetzlich krankenversichert. Hier erfährst du nicht nur alles, was du über diese Krankenversicherungsform wissen solltest, sondern auch, wie sie sich von ihrem Gegenspieler, der privaten Krankenversicherung, unterscheidet, welche der beiden Versicherungen sich für wen eignet bzw. wann ein Wechsel möglich und sinnvoll ist.

Die gesetzliche Krankenkasse mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis finden?

Während sich die Leistungen der verschiedenen gesetzlichen Krankenkassen kaum unterscheiden, schwanken die Beitragskosten aufgrund des unterschiedlichen Zusatzbeitrags um bis zu 100€ pro Monat. Hier findest du einen kostenlosen, unverbindlichen Tarifvergleich, der dir verschiedene Anbieter, deren Leistungen und insbesondere auch deren Kosten gegenüberstellt.

Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV)
auf einen Blick

Versicherungs-
pflicht

Die Krankenversicherung ist in Deutschland eine Pflichtversicherung. Das bedeutet zum einen für jede:n Einzelnen, dass sie bzw. er sich krankenversichern muss, zum anderen aber auch für die Krankenkassen, dass sie jeden aufnehmen müssen.

Pflicht-
versicherung

Die meisten Deutschen sind in der gesetzlichen Krankenversicherung pflichtversichert, was einige Vorteile gegenüber einer freiwilligen Versicherung hat.

Mindest-
leistung

Den gesetzlichen Krankenkassen ist in Deutschland eine Mindestleistung, die sie erbringen müssen, vom Gesetzgeber vorgeschrieben.

Zusatz-
leistungen

Über die Mindestleistungen heraus gibt es nicht vorgeschriebene Zusatzleistungen, die sich je
nach Krankenkasse unterscheiden. Diese sind nicht nur verantwortlich für geringe Leistungsunterschiede zwischen den einzelnen Kassen, sondern auch für die teilweise großen Beitragsunterschiede.

Die verschiedenen Formen der gesetzlichen Krankenversicherung

Die Krankenversicherung, bei der zwischen der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung unterschieden wird, ist in Deutschland für jede:n verpflichtend. Und auch bei der gesetzlichen Krankenversicherung wird noch einmal in zwei verschiedene Formen unterschieden:

Pflichtversicherung

Pflichtversichern müssen sich Arbeitnehmer:innen, die mehr als 450€ und weniger als 5.362,50€ (Stand 2021) im Monat verdienen, Bezieher von Arbeitslosengeld I oder Unterhaltsgeld, Rentner:innen (kein KVdR-Mitglied) und Student:innen.

Freiwillige Krankenversicherung

Unter die freiwillige gesetzliche Krankenversicherung fallen Selbstständige und Freiberufler:innen, Beamt:innen sowie Arbeitnehmer:innen, die mehr als 5.362,50€ (Stand 2021) monatlich verdienen.

Wo liegen die Unterschiede zwischen den gesetzlichen Krankenkassen?

In Deutschland gibt es rund 100 verschiedene gesetzliche Krankenkassen, wovon allerdings nur rund 40 bundesweit vertreten sind. Wo liegen die Unterschiede zwischen den Anbietern?

Aufgrund dessen, dass den gesetzlichen Krankenkassen eine zu erfüllende Mindestleistung vorgeschrieben wird, variieren die Leistungen zwischen den verschiedenen Anbietern nur minimal. Für dich bedeutet das, dass du hinsichtlich der Leistungen bei der Wahl der Krankenkasse nicht viel falsch machen kannst.

Während sich die Leistungen der verschiedenen gesetzlichen Krankenkassen kaum unterscheiden, variieren die Kosten um bis zu 100€ im Monat. Dies ist durch den sogenannten Zusatzbeitrag zu begründen.

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Die Zusammensetzung der Beiträge

Die Krankenversicherung ist Teil des deutschen Sozialversicherungssystems. Von Sozialversicherungsbeiträgen hast du mit Sicherheit schon einmal etwas gehört. Zu diesen zählen (Prozentzahlen Stand 2021):

Pflegeversicherung (3,05%)
Rentenversicherung (18,6%) 
Arbeitslosenversicherung (2,4%)
gesetzliche Krankenversicherung (14,6%)

Die Sozialversicherungsbeiträge werden grundsätzlich zu gleichem Anteil zwischen Arbeitnehmer:in und Arbeitgeber:in geteilt. Das bedeutet, dass die gesetzliche Krankenversicherung, da sie auch darunter fällt, ebenfalls zur Hälfte, also 7,3%, vom Arbeitgeber:in übernommen wird. Der Zusatzbeitrag, der je nach Krankenkasse variiert, aber im Durchschnitt bei 1,3% liegt, übernimmst du als Arbeitnehmer:in jedoch vollständig.

Die oben genannte Prozentzahl von 14,6% zeigt, dass der Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung abhängig von deinem Einkommen ist. 

Einen großen Beitrag spielt dabei auch die sogenannte Beitragsbemessungsgrenze, eine vom Gesetzgeber eingeführte Grenze zur Beitragsberechnung. Diese liegt im Jahr 2021 bei einem Bruttoeinkommen von 4.837,50€ monatlich bzw. 58.050€ jährlich. Dieser Wert passt sich jedes Jahr - aufgrund des steigenden Lohnniveaus meist nach oben - an.

Und was genau bedeutet dieser Wert für dich?

Liegt dein Einkommen über der Beitragsbemessungsgrenze, bezieht sich dein zu zahlender Beitrag maximal auf die festgelegte Bemessungsgrundlage.
Liegt dein Einkommen unter der Beitragsbemessungsgrenze, wird dein zu zahlender Beitrag nach deinem aktuellen Bruttoeinkommen berechnet.

Die Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen

§12 (1) des Sozialgesetzbuches definiert genau, wie die Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen auszusehen haben:

"Die Leistungen müssen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein,
sie dürfen das Maß des Notwendigen nicht überschreiten. [...]" 

Das bedeutet für dich, dass du als gesetzlich Versicherte:r nicht die beste Leistung am Markt bekommst. Weiter lautet der Gesetzestext folgendermaßen:

" [...] Leistungen, die nicht notwendig oder unwirtschaftlich sind, können Versicherte nicht beanspruchen,
dürfen die Leistungserbringer 
nicht bewirken und die Krankenkassen nicht bewilligen."

Aufgrund dessen sind die Zusatzleistungen, die eine Krankenkasse erbringt und die von Kasse zu Kasse variieren, entscheidend. Du solltest dir diese Zusatzleistungen genau anschauen und die Kasse wählen, die jene Mehrleistung bringt, auf die du Wert legst.

Nutze jetzt unseren kostenlosen, unverbindlichen Tarifvergleichsrechner, um die verschiedenen Krankenkassen zu vergleichen.

Investmentbuilder-Tipp:

Wir empfehlen dir den Abschluss privater Zusatzversicherungen, für die Bereiche auf die du besonders viel Wert legst. Diese machen durchaus Sinn, um deinen gesetzlichen Krankenschutz zu verbessern. Zu solchen Zusatzversicherung zählen beispielsweise:

Brille

Chefarzt

Zahnzusatz

Zweibettzimmer

Die Vorteile der GKV für Eltern

Familienversicherung

Ein großer Vorteil gesetzlichen Krankenversicherung ist, dass Kinder sowie Ehe- oder Lebenspartner:innen mit einem geringfügigen Einkommen über die kostenlose Familienversicherung mitversichert werden können.

Kinderkrankengeld

Ein weiterer Vorteil für Eltern ist, dass die gesetzliche Krankenversicherung Kinderkrankentagegeld zahlt, wenn ein Elternteil aufgrund der Pflege des Kindes nicht arbeiten gehen kann.

Leistungsunterschiede zwischen den gesetzlichen Krankenkassen

Dadurch, dass die Leistungen, die eine gesetzliche Krankenversicherung zu erfüllen hat, zu circa 95% gesetzlich vorgegeben sind, gibt es keine exorbitanten Unterschiede zwischen den einzelnen Tarifen. Grundsätzlich decken alle Tarife die notwendigen Maßnahmen ab.

Darüber hinaus gibt es allerdings auch Zusatzleistungen, die die restlichen 5% des Leistungsumfangs ausmachen. Diese nur geringe Flexibilität nutzen die Krankenkassen auch durchaus aus, um für ihre Mitglieder wertvolle und interessante Extras zu bieten. Darunter fallen beispielsweise Leistungen wie die professionelle Zahnreinigung oder auch alternative Heilmethoden.

Die häufigsten Leistungsunterschiede zwischen den gesetzlichen Krankenkassen erstrecken sich über die folgenden Bereiche:

Auslandsaufenthalte

Solltest du dich über einen längeren Zeitraum oder auch nur für einen Urlaub im Ausland aufhalten, bist du nur dann über die gesetzliche Krankenversicherung versichert, wenn Deutschland ein Sozialversicherungsabkommen mit dem jeweiligen EU-Land abgeschlossen hat oder du dich in einem EU-Mitgliedsstaat, einem Staat des europäischen Wirtschaftsraumes oder in der Schweiz aufhältst. Und auch dann werden nur jene Kosten übernommen, die auch bei einer inländischen Behandlung angefallen wären. Aufgrund dessen ist der Abschluss einer zusätzlichen Auslandskrankenversicherung durchaus sinnvoll.

Impfungen

Während eine Reihe von Schutzimpfungen von jeder Krankenkasse übernommen werden müssen, gibt es hinsichtlich Reiseimpfungen deutliche Unterschiede. Ein Punkt, auf den du, insofern du viel reist, durchaus bei der Leistung deiner Krankenkasse beachten solltest.

Medikamente

Bist du gesetzlich krankenversichert, so obliegt dir in der Regel eine zehnprozentige Zuzahlung bei verschreibungspflichtigen Medikamenten. Dieser Eigenanteil liegt immer bei mindestens 5€, aber nie über 10€. Liegt der Preis für ein verschreibungspflichtiges Medikament unter diesem Mindestbetrag, so hast du den kompletten Betrag zu bezahlen.

Es ist jedoch nicht jedes Medikament verschreibungspflichtig (grünes Rezept wie z. B. bei der Antibabypille). In diesem Fall hast du als Kassenpatient die vollen Kosten zu tragen. Damit dies aber nicht zu einer zu hohen finanziellen Belastung wird, ist der Jahresgesamtbetrag dafür gedeckelt. Das bedeutet, dass sobald der von dir selbst gezahlte Anteil bei 2% (1% bei chronisch Kranken) deines Bruttoeinkommens liegt, du von weiteren Zuzahlungen bis zum Jahresende befreit bist.

Zahnbehandlungen

Die Leistungen, die die gesetzlichen Krankenkassen beim Zahnarzt übernehmen, wurden in den vergangenen Jahren stark reduziert. Weicht deine Zahnbehandlung von der vorgeschriebenen Regelversorgung ab, so hast du als Patient die Mehrkosten zu zahlen. Aufgrund dessen ist der Abschluss einer Zahnzusatzversicherung zur Ergänzung der Leistungen sinnvoll.

Kann ich meine Krankenkasse so einfach wechseln?

Der Wechsel zwischen verschiedenen gesetzlichen Krankenkassen ist möglich,
wenn eine der folgenden drei Voraussetzungen erfüllt ist:

Beitragsanpassung seitens deiner Krankenkasse


Leistungsstreichung seitens deiner Krankenkasse


18 Monate Mitgliedschaft deinerseits vorüber


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PKV oder GKV?

Dein Bruttoeinkommen als Angestellter liegt (Stand 2022) über 5.362,50€ monatlich bzw. 64.350€ jährlich, du bist Selbstständige:r, Freiberufler:in oder Beamt:in? 

Dann besteht für dich die Wahl, ob du dich freiwillig gesetzlich oder privat krankenversichern möchtest. Hast du diese Wahl, entscheiden verschiedene Faktoren, welche Option die für dich bessere ist.

Betrachtet man nur die Leistungssicht, so fällt die Entscheidung ganz klar auf die private Krankenversicherung, die verkürzte Wartezeit sowie eine besser Behandlung beim Arzt oder Krankenhaus verspricht. Die bessere Leistung ist der klare Vorteil der privaten Krankenversicherung und sollte deine Hauptmotivation sein, wenn du über einen Wechsel in die private Krankenversicherung nachdenkst.

Der Leistung gegenüber stehen allerdings auch die Kosten. Unserer Meinung nach sollten diese jedoch nicht der Punkt sein, an dem du deine Entscheidung festmachst - hier sollte deine Gesundheit im Fokus stehen. In der Regel lässt sich aber schon zu einem geringen Beitrag ein deutlich höheres Leistungsniveau im Vergleich zur gesetzlichen Krankenkasse sichern.

Für eine private Krankenversicherung mit einem guten Preis-Leistung-Verhältnis zahlst du (abhängig von verschiedenen Faktoren) zwischen 450€ und 550€ monatlich. Dadurch, dass der Arbeitgeber:in die Hälfte übernimmt, hast du monatlich nur Kosten zwischen 225€ und 275€ zu tragen. Die freiwillig gesetzliche Krankenversicherung liegt nicht unbedingt darunter, oftmals sogar darüber.

Vereinbare jetzt einen kostenlosen Onlineberatungstermin und wir prüfen gemeinsam, welche Form der Krankenversicherung die bessere Entscheidung für dich ist. Gerne kannst du dir auch erst einmal unseren kostenlosen PDF-Report zum Thema durchlesen, um dich weiter zu informieren.

Wann darf ich in die private Krankenversicherung wechseln?

Wann bzw. ob du in die private Krankenversicherung wechseln darfst, ist, wenn du Angestellte:r bist, einzig oder alleine von deinem Bruttojahreseinkommen abhängig. Erst wenn dein Einkommen über einer festgelegten Grenze liegt, darfst du dich von der Versicherungspflicht befreien und in die private Krankenversicherung wechseln. Diese Einkommensgrenze wird Versicherungspflichtgrenze bzw. Jahresarbeitsentgeltgrenze genannt:

2021

5.362,50€ monatlich
64.350€ jährlich

2022

5.362,50€ monatlich
64.350€ jährlich

Bist du Selbstständige:r, Freiberufler:in, Beamt:in oder Student:in, bist du von dieser Versicherungspflichtgrenze nicht betroffen und hast die freie Wahl zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung. 

Welches Einkommen wird für diese Versicherungspflichtgrenze angerechnet?

Zu deinem Jahresarbeitsentgelt zählt nicht nur dein monatliches Gehalt, sondern auch andere Zahlungen seitens deines Arbeitgebers wie Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld oder Überstundenvergütungen, Sachbezüge oder vermögenswirksame Leistungen. 

Was passiert, wenn mein Gehalt die Versicherungspflichtgrenze wieder unterschreitet?

Sollte das passieren, so musst du aus der privaten Krankenversicherung austreten und dich wieder gesetzlich versichern.

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